„Sägen kann jeder, Trennschleifen ist eine Kunst“

Über Rohrbearbeitung Ketterer

Im Jahre 1975 übernahm der Firmengründer, Wolfgang Ketterer, die Vertretung eines Herstellers für Feinrohre aus Edelstahl. Noch im gleichen Jahr begann in Solingen der Aufbau eines Lagers für Edelstahlrohre mit kleinen Durchmessern und geringen Wanddicken. Sehr schnell fragten die Kunden nicht nur nach immer neuen Abmessungen und besonderen Werkstoffen, sondern auch nach Zuschnitten von Kapillar- und Dünnwandrohren.

Nach umfangreichen Versuchen zunächst mit feinverzahnten Kreissägen aus Hartmetall war schnell klar, dass das Trennschleifen die beste Methode war: Eine hervorragende Schnittqualität, fast keine Gratbildung, sehr gute Standzeiten der Trennscheiben.

Diese Trennmethode wurde bis dahin noch nicht für Edelstahlrohre eingesetzt, sondern vor Allem für das Trennen von Stabmaterial aus besonders schwer zu zerspanenden Werkstoffen. Auf speziellen Automaten wurden Kapillarrohre mit Wanddicken ab 0,1 mm und Durchmessern von

1,0 mm bis 25,0 mm mit Abschnittlängen ab 2,0 mm getrennt. Die „Entgratung“ dieser Zuschnitte wurde innerhalb weniger Minuten im Gleitschliffverfahren durchgeführt.

2005 wurde dann das Trennschleifversuchszentrum – Rohrbearbeitung Ketterer – gegründet. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit war die Problemlösung bei der Bearbeitung von Rohrformteilen. Der Maschinen- und Werkzeugbau war hierfür die Basis auf der dann auch die Serienfertigung für die Automobilzulieferindustrie, vorwiegend von Rohrleitungen für die Motorentechnik, begonnen wurde. Die Bearbeitung von bereits gebogenen Rohrleitungen u.a. das:

  • Abtrennen von Biegezugaben an jeder nur denkbaren Geometrie
  • „Entgraten“ der Schnittstellen
  • Kalibrieren biegebedingter Unrundheit, wenn die Schnittstelle nahe der Biegung lag auch verbunden mit Ausklinkungen für spezielle Verbindungsteile
  • Schnittstellen wegen biegebedingter Unrundheit Aufweiten (ab ID 8,0 mm) um einen möglichst geringen Lötspalt herzustellen
  • Lochstanzen von Rohren
 

Die ersten Trennmaschinen sowie die dazu gehörenden Werkzeuge wurden nach unseren Vorgaben bei externen Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Sondermaschinenbau gefertigt. Im Jahre 2006 begann dann der Maschinen- und Werkzeugbau in eigener Regie.

 

Im Jahre 2010 wurde ein neuer Trennkopf für unsere Handmaschinen entwickelt und ein Trennverfahren für kurze Zuschnitte von großen Durchmessern mit geringen Wanddicken.

Für die AERO-Technik fertigen wir heute solche kurzen Zuschnitte (derzeit kürzeste Länge < 4,0 mm) aus einer schwer zerspanbaren Nickellegierung.

Neben der Automotive und der AERO-Technik beliefern wir heute
auch viele andere Industriezweige.